Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Charakterisierung des Unterrichtsgesprächs aus der Perspektive der Dialogizität in Bezug auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler. Es erweitert die soziokulturelle Tradition im Unterricht, indem es nicht nur das Lehren oder nur das Lernen betrachtet, sondern die Verbindung zwischen den beiden Prozessen untersucht. Die Ergebnisse bringen das Feld voran, indem sie Unterebenen der autoritativen und dialogischen kommunikativen Ansätze von Mortimer und Scott (2003) identifizieren und ein Modell zur Charakterisierung der Dialogizität von Klassenzimmergesprächen auf theoretischer Ebene vorschlagen. Darüber hinaus liefert diese Forschung empirische Erkenntnisse, die in diesem Bereich fehlen, indem sie nachweist, wie die Schülerinnen und Schüler sich engagieren, die Kontrolle über das Klassenzimmergespräch teilen und dessen Richtung beeinflussen und wie sich ihre Wissenskonstruktion und ihr Verständnis mit der Qualität des ausgetauschten Gesprächs in ihrer Unterrichtspraxis verändern. Generell legt das Buch nahe, dass die Verbesserung der Gesprächsqualität zwischen Lehrern und Lernenden von entscheidender Bedeutung ist, wenn die Unterrichtspraxis einen signifikanten Einfluss auf das Lernen haben soll.